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Engere Wahl

Verfasser

Schmidt Hammer Lassen Architects
Pakhus 13, Hack Kampmanns Plads 10
DK-8000 Aarhus C

Mitarbeiter/in der Verfasser/in:
Bjarne Hammer, Kim Holst Jensen, Rasmus Kierkegaard, Thomas Bonde Pedersen, Mads Rudi Lassen, Mathias Brockdorff, Thomas Lindhardt, Jacek Rymaszewski, Ines Perez, Nicolai Torp

Fachplaner:

Fachrichtung: Landschaftsarchitekt
SLA
Njalsgade 17B Pakhus 2, 3. sal, DK-2300 Kopenhagen S

Fachrichtung: Tragwerksplanung
Schlaich Bergermann Partner
Schwabstraße 43, 70197 Stuttgart

Fachrichtung: Kostenschätzung und Lokaler Partner
Höhler + Partner
Roermonder Straße 110, 52072 Aachen

   

Leitidee des Verfassers

„Die Identität Frankfurts kombiniert auf einzigartige Weise Hochhausstrukturen mit großen Grünelementen. Die Hauptidee für das Projekt leitet sich von diesem Dialog zwischen der Erscheinungsform moderner Bauprinzipien und der Natur her, wobei das Beste aus beiden Welten zu einer qualitativ besonders hochwertigen Wohnumgebung vereint wird. Wir stellen uns dieses Projekt als einen „Stadtwald“ vor, in dem man sich zwischen den „Baumstämmen“ (Gebäuden) frei in einer grünen Parkanlage umher bewegen kann, die sich durch hohen Erholungswert für die Bewohner und andere in dem Bereich auszeichnet. Indem über den Park drei Türme hinausgehoben werden, entsteht eine starke Gesamtkomposition mit einem charakteristischen Profil, das in der Frankfurter Skyline eine klare Identität für das Projekt erzeugt.

Die Türme bieten attraktive Wohnungen mit grandiosem Ausblick bei markanter architektonischer Ausgestaltung über dieser neuen Stadtoase. Die unteren Stockwerke und das  Landschaftsdesign sorgen für menschliche Skalierung und schaffen einen lebendigen, grünen städtischen Raum mit Aktivitäten und Platz für neue Begegnungen.“

Beurteilung des Preisgerichts

Die Entwurfsidee basiert, so die Verfasser, auf einem Dialog zwischen modernen Bauprinzipien und der Natur. So wird das Projekt als ‚Stadtwald‘ verstanden, bei dem die Gebäude – vorgeschlagen wird ein Baukörper-Drilling in differenzierter Höherentwicklung mit je umlagernden flachen Sockelbauten – die ‚Baumstämme‘ darstellen sollen. Konsequent werden das gesamte Grundstück und sämtliche Flachdächer begrünt. Die Fassaden sind analog naturnah einheitlich mit weißem Terracotta und Holzgittern für die Balkone gestaltet.

Das Preisgericht kann die Stadtwald-Idee nicht überzeugen. Die exzessive Begrünung führt schließlich dazu, den Platz kleiner zu machen, der er nurmehr eine Inselwirkung hat und sich nicht oder unzureichend mit den angrenzenden Stadträumen verzahnt. Auch fehlt es an ausreichender Erdüberdeckung, um die in der Visualisierung versprochenen Bäume Realität werden zu lassen. Der Freiraum wird zergliedert, die Orientierung auf dem Platz ist schwierig, die Eingänge sind schwer auffindbar. Schön ist allenfalls die urbane Durchwegung mit städtischen Räume unterschiedlicher Qualität.

Die Aufgliederung in drei Baukörper ist – unabhängig von der unwirtschaftlichen Flächeneffizienz -  fragwürdig, da hierdurch so etwas wie ein Zuviel an Ensemble entsteht. Dies führt auch zu Nachteilen in der Nutzungszonierung und in Bezug auf die Blickbeziehungen: die Häuser stehen zu nah beieinander und nehmen sich z.T. gegenseitig Aussicht und Licht. Bedauerlich ist auch, dass die erlaubte Höhe beim Wohnturm nicht ausgenutzt wird und der kleine Turm knapp über der 60m-Hochhausgrenze liegt, was zusätzlichen Aufwand erfordert und somit unwirtschaftlich ist.

Insgesamt stellt der Entwurf zwar einen wertvollen Diskussionsbeitrag dar, bleibt aber in vielem unverständlich.