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1. Preis

Verfasser

kister scheithauer gross
architekten und stadtplaner GmbH
Prof. Johannes Kister
Nikolaistraße 47
04109 Leipzig

Mitarbeiter/in der Verfasser/in:
Dennis Köhler, Christopher Stepan, David Schröpfer, Franz Jirsch, Fatima Naseri

Sonderfachleute:
Visualisierung: rendertaxi GmbH, Königstraße 31, 52064 Aachen

   

Leitidee des Verfassers

„Der 1. Bauabschnitt versteht sich als Prototyp einer Haltung, die einerseits eine charakteristische und prägnante Architektur aus dem städtebaulichen Verständnis generiert, andererseits auch Disziplin und das Generelle in der Stadt als wichtiges Instrument der gemeinsamen Identität versteht. Der Hochpunkt am Universitätsplatz leitet sich aus dem Konzept zur W.‐Rathenau‐Straße ab aber auch aus dem Gegenüber am Universitätsplatz. Das klare Blockprinzip des 1. Bauabschnittes wird konkretisiert durch die Interpretation der wichtigen Verbindung zur Universität. Die Wegeverbindung schneidet in den Baukörper ein und antizipiert die „schnellste“ Wegeverbindung zum „breiten Weg“ als auch die „eigenwillige“ Ausrichtung des Theaters, die auf diese Weise einen Widerhall findet. Die Durchwegung erlaubt auch, dass der Wettbewerbstitel „Universitätsarkaden“ mit räumlichen Leben gefüllt wird. Denn es entsteht eine Plaza als eine zum Universitätsplatz offene Erweiterung mit Aufenthaltsqualität zum Stadtraum. Das „interne“ Centerleben wird dadurch an die Platzkante „verschoben“, es entsteht mit dem Frequenzbringer „Durchwegung“ eine Attraktivität für kleinere Geschäfte und dem Magnet „Edeka“. Es gibt keine schlechten Geschäftslagen! Das ist der Vorteil für das Center und für die Stadt, da keine tote innere Mall entsteht, der Straßenraum ist sichtbar für die Vorbeifahrenden belebt!“

Auszug aus der Beurteilung des Preisgerichts

Die Verfasser schlagen orthogonale Blockstrukturen auf den Baufeldern vor, die am Universitätsplatz mit dem querverlaufenden Weg zum Unicampus überlagert werden. Durch Höhenstaffelung und differenzierte Fassadengestaltung erhält der Entwurf eine kraftvolle skulpturale Qualität. Der Universitätsplatz wird stadträumlich gefasst, der Hochpunkt auf der Nordwestecke bildet eine begründete städtebauliche Dominante in Achse der Walther-Rathenau-Straße. Über leichte kubische Verformungen der Grundstruktur und differenzierte Fensterformate gelingt ein spannungsvolles Spiel der Fassaden und Baukörper. Die Wahl eines einheitlichen Fassadenmaterials mit Keramikelementen in unterschiedlicher Farbigkeit verleiht dem Ensemble eine markante eigenständige Erscheinung, die insbesondere im Spiel von Licht und Schatten eine noble hochwertige Anmutung bieten wird. Die Bausteine sind über Treppenhauskerne sinnvoll gegliedert. Dabei liegen die Erschließungen für Büronutzung und Hotel / Boardinghouse öffentlicher an der Querdurchwegung. die Wohnungserschließungen privater an der Listemannstraße. Der Anlieferverkehr von der Walther-Rathenau-Straße scheint praktikabel. Die verschiedenen Funktionsbereiche sind innerhalb des Ensembles richtig verteilt, die jeweiligen Raumtiefen funktional richtig gewählt. Die Freiraumgestaltung konzentriert sich auf intensiv gegliederte Innenhöfe, die das Wohnumfeld abbilden. Der großen Geste des Tores im Gebäudekomplex wird im Freiraum mit linearen Pflasterstrukturen in Richtung Universitätsplatz begegnet, wobei die Verfasser eine Antwort auch die weitere Anbindung Richtung Breiter Weg offenlassen und damit die Chance einer nachhaltigen Anbindung Richtung Oper und Altstadt vergeben. Die orthogonale Konstruktion mit wirtschaftlichen Spannweiten und tragenden Außenwänden ermöglicht eine wirtschaftliche Bauausführung in traditioneller Massivbauweise. Das keramische Fassadenmaterial stellt eine nachhaltige wartungsfreie Oberfläche dar. Insgesamt handelt es sich um eine sensible, intelligente Arbeit, die auf der Basis einer robusten städtebaulichen Struktur eine schöne baukörperliche Differenzierung aufweist.