5. PreisVerfasser/inWittfoht architekten bda, Stuttgart Mitarbeiter/in der Verfasser/in: Sonderfachleute: |
Leitidee des Verfassers„Die prägnanteste bauliche Ergänzung bilden drei Hochhäuser in 90°-Stellung zum bestehenden Haupthaus. Sie orientieren sich an dessen Höhenentwicklung und beinhalten alle neuen Bürobereiche. Im Gegensatz zum Haupthaus werden sie als kristalline Baukörper ausgebildet. Während das Haupthaus seine Struktur offen zeigt, lässt sich die aus Dämmbeton bestehende Tragkonstruktion der Neubauten hinter schräg gestellten Glaselementen nur erahnen. Je nach Tageszeit und Lichtverhältnissen ändern die Büroscheiben ihr Erscheinungsbild. Durch geschickte Anordnung der Flächen bergen die Büroscheiben Freiräume, die als Orte der Kommunikation und des Austausches dienen. Die einzelnen Geschosse bieten verschiedenste Möglichkeiten für Bürokonzeptionen.“ Auszug aus der Beurteilung des PreisgerichtsDie vom Verfasser vorgeschlagene Komposition übersetzt die Rahmenplanbedingungen durch eine klare Aufteilung in niedrige Sockelgebäude und Hochriegel. Der Sockel der am Grundstücksrand gelegenen Gebäude spiegelt sich in den Riegelgebäuden gelungen wider. Die resultierende Komposition überzeugt durch die klare Gliederung zwischen dem Altbestand und den neu zu errichtenden Gebäuden. Der Campus-Gedanke kommt sehr gut zum Ausdruck. Die Entscheidung, die Tiefgaragenzufahrt in die östliche Kante des Sportzentrums zu integrieren und vom Haupteingang zu trennen, entlastet erfolgreich die Verkehrssituation am Haupteingang. Durch die zurückhaltende Gestaltung des Außenbereichs kommt der alte Baumbestand sehr gut zur Geltung. Die Notwendigkeit der runden, pilzförmigen Überdachungselemente wurde kontrovers diskutiert, überzeugt insgesamt nicht. Die Verlagerung der Spielflächen auf das Dach des dreigeschossigen Kitagebäudes sowie die Anlage eines lichtverschaffenden Innenhofes ist überzeugend. Für die Sportstätte wurde dieselbe Strategie (zwei Geschosse plus Dachterrasse) umgesetzt. Die spezifische Nutzung der die Dachterrasse begleitenden Räume wird vermisst. Die Struktur des Konferenzgebäudes ist überzeugend. Der Ausgleich der ansteigenden Topografie des Parkbands ist in der Sequenz des Konferenzzentrums nicht erkennbar. Die Anbindung des Konferenzzentrums an das Bürogebäude West ist nicht überzeugend und muss überarbeitet werden. Das Global Green-Restaurant liegt funktional richtig, könnte aber etwas spannungsvoller inszeniert sein. Das Logistikzentrum ist in seiner Gesamtheit nicht funktionsfähig. So scheinen z.B. die Rangierflächen nicht ausreichend und die Einfahrt ist nicht ebenerdig. Die tragenden Außenwände sind bei der Gebäudehöhe in Infraleichtbeton zu hinterfragen. Die hybride Konstruktion von Stahlbeton und Infraleichtbeton macht eine Zustimmung im Einzelfall erforderlich. Die Nachhaltigkeit der Konstruktion ist schlüssig. Die Logistik der Wartung der äußeren Glashülle ist allerdings nicht geklärt. Hierzu zählt z. B. die fehlende Erläuterung der Zugänglichkeit in den Fassadenzwischenraum und seine unzureichend erscheinende Dimensionierung. Angaben zum Brandschutzkonzept und den Brandabschnitten werden vermisst. So sind beispielsweise die notwendigen Schleusen für die Sicherheitstreppenhäuser in den Normalgeschossen der Bürogebäude nicht erkennbar. Insgesamt überzeugt das neue Ensemble für die Bundesbank durch seine klare, den städtebaulichen Vorgaben entsprechende Struktur. Die neue Komposition besteht aus Sockel- und Riegelgebäuden. Die kristalline Erscheinung der Riegelgebäude stellt einen gelungenen Kontrast zur Robustheit der Sockel dar, auch wenn dieses Prinzip nicht in allen Bereichen umgesetzt ist. |