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2. Preis

Verfasser

BIERBAUM.AICHELE.landschaftsarchitekten Part.GmbH
Klaus-Dieter-Aichele,
Landschaftsarchitekt (Dipl.-Ing. FH)
Solmstraße 2-22, Gebäude 6a
60486 Frankfurt am Main

Mitarbeiter/in der Verfasser/in:
Konrad Deines, Dipl.-Ing. (FH)
Landschaftsarchitektur
Frank Wiegmann, Landschaftsarchitekt,
Dipl.-Ing. (FH)

Verfasser (2)
Fachrichtung Hochbau
Jourdan & Müller Steinhauser GmbH
Projektgruppe Architektur und Städtebau
Brönnerstraße 9
60313 Frankfurt am Main

Mitarbeiter/in der Verfasser/in:
Jochem Jourdan
 
Sonderfachleute

Visualisierung:
Büro Werk 3
Amalienpark 2
13187 Berlin

Mitarbeiter: Matthias Grobe

 

 

   

Leitidee des Verfassers

„Der Stadtraum rund um den Dom steht im Kontext der Platzfolge entlang des wiederhergestellten Krönungswegs. Alle drei Plätze sind dabei in besonderem Maße durch die umgebenden Gebäude thematisch und räumlich geprägt und vornehmlich dem Fußgänger vorbehalten. Der nördliche Platzraum als neuer Domplatz bildet den Abschluss dieser Platzfolge und gemeinsam mit dem Römerberg den thematischen Anfangs- und Endpunkt der damaligen Krönungszeremonie der deutschen Kaiser.

Der Freiraum um den Dom gliedert sich hierbei in zwei Bereiche, welche auf unterschiedlichen Niveaus liegend unterschiedlich durch den Dom geprägt werden. Den höher liegenden Bereich bildet der Domplatz mit den direkt daran anschließenden Zugängen in den Dom. Der tiefer liegende Weckmarkt weist durch die derzeitige Bebauung im Gegensatz zur historischen Platzfläche einen straßenähnlichen und stärker begrünten Charakter auf.“

Beurteilung des Preisgerichts

Der vorliegende Entwurf interpretiert den Stadtraum um den Dom als Abfolge von drei thematisch unterschiedlich besetzten Räumen und schafft so differenzierte, klug gesetzte Antworten auf die so unterschiedliche stadträumliche Ausbildung und funktionalen Anforderungen.

Im Norden und Osten des Doms werden eine steinerne Fläche vorgeschlagen, die mit drei langen, an den richtigen Stellen platzierten Bankelementen und einem Brunnen hinreichende Aufenthaltsqualität versprechen. Der Außenbestuhlung vor dem Restaurant im Haus am Dom sollte allerdings mehr Raum zugestanden werden. Sehr kritisch wird aus stadtklimatischen Gründen die Entfernung des Platanenhains gesehen, ohne dass eine adäquate Neupflanzung hierfür erfolgt. Allerdings ermöglicht die Entfernung der Bäume die ‚Heilung‘ der unglücklichen Lage der Straße.

Im Gegensatz verdichtet der Verfasser im nördlichen Bereich des Weckmarkts die Baumpflanzung und bindet so den Bereich des historischen Domgartens und ehemalige Friedhofs mit dem Vorfeld der Wohnbebauung aus den 1950iger Jahren zusammen. Hier wäre aber eine deutliche Zäsur wünschenswert, zumal da die vorgeschlagene Baumsetzung die Blickbeziehung vom Domplatz aus auf die gegenüberliegende Ladenzeile stört.

Der zukünftig zu erwartendem erhöhten Verkehrsbelastung auf dem Weckmarkt trägt die Arbeit durch die Einordnung einer Asphaltfahrbahn Rechnung. Durch eine Verschwenkung der Bordführung wird erreicht, dass der derzeit sehr beengte Gehwege vor den Galerien großzügig aufgeweitet wird für den Preis, dass der Fußgängerbereich auf der Nordseite verschmälert werden muss. Hier mahnt das Preisgericht eine sorgfältigere Vermittelung an.

Die Verbindung vom Domplatz in Richtung Main wird in einer Kombination aus einer barrierefreien Rampe und selbstverständlich eingefügten Stufenpaketen hergestellt.

Die am Rand des Domgartens vorgeschlagenen Kulturbuden stellen zwar ein ergänzendes Angebot auf der Kulturmeile dar, ihre Praktikabilität an dieser Stelle wird jedoch angezweifelt.

Insgesamt überzeugt der vorliegende Entwurf durch die Interpretation des Stadtraums um den Dom als Abfolge unterschiedlicher Stadträume und stellt trotz vereinzelter Schwächen einen wertvollen Beitrag für die Gestaltung des Domplatzes dar.