Architektur

Sanierung Burgsitzschule in Spangenberg

Spangenberg Burgsitzschule

An der Burgsitzschule in Spangenberg wird der zuletzt erstellte Baukörper – der so genannte „Neubau“ energetisch saniert.

Das große Gebäude wirkt von nah und fern als Fremdkörper am Rande der historischen Altstadt von Spangenberg, die durch eine weitgehend erhaltene Fachwerkarchitektur geprägt wird. Daraus entwickelt sich der Entwurfsansatz die Gebäudevolumen optisch zu „verkleinern“ und damit dem Maßstab der Stadt etwas mehr entgegen zu kommen.

Um dies zu erreichen, werden zwei aus dem Hauptbaukörper herausragende Kopfbauten bei der Fassadensanierung mit einer Vorhangfassade aus farbigen, kleinteiligen Platten bekleidet. Der Farbton und die Textur nehmen die in der Altstadt weit verbreiteten Rot- und Brauntöne der Dach- und Fassadenflächen auf, ohne diese zu kopieren. Der mittlere Baukörper wird in einem hellen Farbton – ähnlich den Gefachen der Fachwerkhäuser – vorgesehen. Damit wird eine weithin sichtbare Gliederung des Neubaus in drei wesentlich kleinere Baukörper erreicht.

Gleichzeitig wird die ursprünglich horizontale Betonung der Fassaden durch die Ausbildung von Fensterbändern in Richtung einer so genannten Lochfassade vorgenommen, in dem die Pfeiler zwischen den Fenstern optisch den Fassadenflächen der Brüstungen zugeordnet werden. So wird die optische Reduktion des Maßstabs der Fassaden weiterhin unterstützt.

Die ursprünglichen Fenster wurden bereits vor wenigen Jahren durch neue Kunststofffenster ausgetauscht. Diese sollen erhalten und ihn ihrer Einbaulage nicht versetzt werden. Daraus ergibt sich eine ambitionierte Detailplanung für alle Fensteranschlüsse außen.

In einem zweiten Bauabschnitt wurden der Schulhof und die darunterliegende Turnhalle ebenfalls einer energetischen Sanierung unterzogen. Die Außenwände wurden mit einem WDV-System versehen, der Schulhof, der zugleich das Turnhallendach darstellt, neu abgedichtet und gedämmt, und die Pflasterung erneuert. Entlang des Dachrandes entstand eine langgezogene Sitzbank aus Blockstufen mit einem Stabgeländer, das nun ungehinderten Ausblick in die Unterstadt bietet. Als Sonnenschutz und Regenunterstand wurde ein ca. 135 m² großes, ovales, leicht geneigtes Dach aus verzinkten Stahlprofilen mit Well-Aluminium-Eindeckung aufgestellt.

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Auftraggeber:

Kreisausschuss des
Schwalm-Eder-Kreises

Realisierung:

2016 bis 2021

Leistungsumfang:   

LP 2 bis 9

Strukturdaten:

Fassadenfläche: 2.750 m²
Dachfläche: 1.800 m²
KG 300 + 400 1,8 Mio € brutto